Steigende Temperaturen und mehr Hitzeperioden
Es wird wärmer: Die Temperaturen in Soest steigen. Im Zeitraum 1981 - 2010 lag die Temperatur in Soest bei durchschnittlich 9,6 Grad C. Das sind 0,9 Grad mehr als im Zeitraum 1951 – 1980. Bis 2060 wird eine Durchschnittstemperatur von 10,8 Grad C erwartet.
Einige Folgen für die Stadt Soest sind die Zunahme von Hitzeperioden. Intervalle mit heißen Tagen über 30 Grad treten zukünftig häufiger auf und die Verstärkung des Wärmeinsel-Effektes in der Stadt. Bebauung und künstliche Oberflächen wie Straßenasphalt stauen Wärme. Deshalb liegen die Temperaturen in der Innenstadt höher als in den Freiflächen des Umlandes. Durch Hitzestress entstehen auch höhere Gesundheitsrisiken vor allem für Kinder, ältere und kranke Menschen. Aber auch Pflanzen und Tiere leiden zum Teil unter extremen Temperaturen.
Das können Sie tun
Grün, vielseitig und artenreich gestaltetet Gärten speichern weniger Wärme und tragen über die Verdunstung zur Abkühlung der Umgebung bei. Kleingewässer verstärken den Abkühlungseffekt.
Gebäude mit Dach- und/oder Fassadenbegrünung heizen sich weniger auf. Je nach Ausführung kann die Begrünung bis zu 100 % Niederschläge aufnehmen.
Präventiv können Baumaterialien gewählt werden, die weniger Wärme umsetzen.
Glasflächen lassen die Energie der Sonne nahezu ungehindert passieren. Die Größe, Lage, Art und Anzahl der Fenster sollten für eine wirkungsvolle Hitzevorsorge unbedingt berücksichtigt werden. Durch die Nutzung von außenliegenden und/oder innenliegenden Wärmeschutzfolien können Hitzebelastungen in Räumen gemindert werden
Massive Bausteine wie Ziegel und Kalkstein und eine helle Fassadenfarbe, die das Sonnenlicht reflektieren, sind ebenfalls geeignete Optionen, um sich vor Hitze zu schützen. Eine große Wirkung erzielt eine effektive Wärmedämmung.
Markisen und Sonnensegel verringern die Hitzebelastung ebenfalls. Balkone, Vorbauten oder Außendächer auf der Südseite des Hauses schirmen die hochstehende Sommersonne ab.
Hitze, die ihren Weg ins Haus gefunden hat, muss wieder raus. Hier bieten sich bei einstöckigen Wohnungen ein Querlüften von einem Fenster zum anderen an. Für Einfamilienhäuser ist dagegen die Vertikallüftung die ideale Lösung: Warme Luft entweicht aus den Dachfenstern, während kühle Luft über die Keller- und Erdgeschossfenster nachströmen kann. An heißen Tagen sollten die Fenster tagsüber geschlossen bleiben und nachts und frühmorgens ausgiebig gelüftet werden.
Der Deutsche Wetterdienst empfiehlt, Hitze zu meiden, Wohnung und Körper kühl zu halten und auf ausreichend Flüssigkeit zu achten.
Das macht die Stadt Soest
Die Grünflächen und der Baumbestand in Soest spenden Schatten und Kühle. Zusammen mit den Frischluftschneisen sorgen sie dafür, dass die Stadt mit frischer und kühler Luft versorgt wird. Sie werden erhalten und gesichert. Die städtische Baumschutzsatzung sorgt zudem für einen sorgsamen Umgang mit Bäumen auf privaten und gewerblichen Standorten.
Bei der Entwicklung neuer Baugebiete und der Verdichtung bestehender Quartiere fließt das Thema Anpassung an den Klimawandel als wichtiger Faktor in die Planungen und die Umsetzung mit ein.
Zwei Beispiele:
Stärkung der hitzebelasteten Innenstadt durch das Projekt Starke Mitte Soest
Unter dem Titel Starke Mitte Soest soll die gesamte Soester Innenstadt mitsamt den Plätzen und der Fußgängerzone an die Folgen des Klimawandels angepasst werden. Dazu zählen Maßnahmen wie z.B. Mobiles Grün, Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünung, Pflanzgefäße, mobile Brunnen, Trinkbrunnen, Wasserspiele, usw.
Umsetzung des Wallentwicklungskonzeptes
Mit der Sanierung des Wallabschnitts wird die innerstädtisch gelegene öffentliche Grünanlage gestärkt und zu einem attraktiven Naherholungsgebiet aufgewertet z.B. Erhalt und Neuanpflanzung der Walllinden. Durch den Erhalt und die ggf. nötigen Nachpflanzungen der Bäume tritt ein natürlicher Kühlungseffekt auf, der besonders der eng bebauten Soester Innenstadt zu Gute kommt. Mit dem Anlegen der extra für den Standort ausgewählten Blühstreifen wird die Artenvielfalt innerhalb der Wallanlage ebenfalls gestärkt.
Bei der Anpflanzung von Bäumen wird berücksichtigt, welche Arten am Besten mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen zurechtkommen.
Die Stadt prüft und setzt wo immer möglich Dachbegrünungen an eigenen Gebäuden um z.B. an Schulen. Zusätzlich fördert die Stadt Soest Dach- und Fassadenbegrünungen durch Förderprogramme. Aktuell z.B. durch das Förderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“.
Entsiegelungsmaßnahmen sind vor allem in den von Hitze besonders betroffenen Bereichen der Stadt vorgesehen und es wurden auch bereits Maßnahmen umgesetzt bzw. sind in der Planung (z.B. Entsiegelung großer Schulhöfe).
Hierzu gehören u.a. die Pflanzung von Bäumen oder auch Kühlungseffekte durch Wasser im öffentlichen Raum. Ziel ist es vor allem im Bereich der hitzebelasteten Innenstadt zusätzliche Baumstandorte zu ermöglichen. Wasser in der Stadt trägt in besonderem Maß zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Es wurden deshalb bereits öffentliche Flächen mit Wasserspielen ausgestattet z.B. im Theodor-Heuss-Park und im Rosengarten. Im Bereich der Gräften sind Trinkwasserspender vorgesehen.
Downloads
Flyer Hitzetelefon “Sonnenruf”
Broschüre Umweltbundesamt Tipps bei sommerlicher Hitze
Broschüre Bundesgesundheitsministerium Alter + Hitze – Tipps für ältere Menschen
Hinweise WarnApp NINA Download Warn App NINA für Android/ iOS
Hitzewarndienst des Deutschen Wetterdienstes
Coole Tipps für heiße Tage | Publikation | BMUV
"Der Hitzeknigge" - Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze