Fördergeber unterstützten den Umbau des Museums Wilhelm Morgner
Mit großer Teilnahme an der Weiterentwicklung des 1962 als multifunktionales Haus erbauten und ursprünglich als Morgnerhaus bezeichneten Gebäudes, haben sowohl das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und das Landesministerium für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr als auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die aufwändige bauliche und klimatisch-technische Sanierung des Museums Wilhelm Morgner großzügig gefördert. Mit der Wiedereröffnung im Mai 2016 verfolgt das Museum Wilhelm Morgner, neben seinen Kernaufgaben - u.a. der Präsentation von Kunst aber auch als Gemeinbedarfseinrichtung - die gesellschaftliche Aufgabe der Vermittlung, Präsentation und Wirkkraft als Kultur- und Bildungsort nachzukommen. Unterschiedlichste Veranstaltungen, Konzerte, Vorträge, Diskussionsrunden, museumspädagogische Angebote konnten bereits seit der Wiedereröffnung beworben und mit großer Resonanz der Besucher umgesetzt werden.
Die Sanierung des Hauses ist im Zusammenhang zu sehen mit dem ISEK - das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept Altstadt (ISEK) der Stadt Soest. Es wurde im Jahr 2013 unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit erstellt und im Dezember 2013 vom Rat der Stadt Soest als Grundlage der weiteren Entwicklung der Altstadt von Soest beschlossen worden. Das ISEK steht unter dem Titel "Soest behutsam weiterbauen". Damit soll vermittelt werden, dass es insbesondere um die qualitätsvolle Weiterentwicklung dessen geht, was in der Altstadt schon vorhanden ist. Es gilt, vorhandene Potenziale zu nutzen, an Bestehendes anzuknüpfen und sensibel mit der historischen Bausubstanz und dem Stadtraum umzugehen.
Diese Ziele spiegeln sich auch in der Sanierung des Wilhelm-Morgner Hauses, das ehemals als multifunktionale Begegnungsstätte geplant war und wieder verstärkt als öffentlicher Raum mit Schwerpunkt Kunst, Kultur und Bildung wahrgenommen werden soll, wieder. Als eine Teilmaßnahme des ISEK werden „mit den gebäudlichen und sammlungstechnischen Veränderungen auch die funktionalen Leistungen und Aufgaben des Wilhelm-Morgner-Hauses für die Altstadt von Soest verbessert. Nur so können Angebote und Veranstaltungen für Bewohner und Besucher zeitgemäß durchgeführt werden“ (s. S. 117 ISEK).
Ziel und Zweck der Revitalisierung des Morgner-Hauses, so die durchaus treffende Maßnahmenbezeichnung im ISEK, ist es daher vor allem, das Gebäude einer breiteren Nutzerschicht als neuen bzw. neu wahrnehmbaren öffentlichen Raum anzubieten. Dies geschieht zum einen emotional durch eine baulich-gestalterische Öffnung des Gebäudes (Änderung der Eingangs- und Foyersituation), räumlich durch die Schaffung von multifunktional nutzbaren und barrierearmen Räumen sowie funktional durch vielfältige Angebote im Bereich Kunst, Kultur, außerschulische Bildung und als Begegnungsstätte. Dass ein solcher multifunktionaler Raum funktioniert und angenommen wird, zeigt ebenso die Stadtbücherei Soest seit der Erweiterung, die ein ungemein umfangreiches und – besonders wichtig in einer multikulturellen Stadtgesellschaft – niederschwelliges Angebot bietet. Dies soll im Museum Wilhelm Morgner mit veränderter Schwerpunktsetzung fortgesetzt werden.
Das Museum Wilhelm Morgner erfüllt aufgrund seines reichen kulturellen Erbes eine sehr wichtige Funktion: Es unterstützt die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Region. Gerade in einer sich immer schneller entwickelnden Lebenswelt besitzt es die Möglichkeit eine enge, ja geistige Bindung an den eigenen Standort herzustellen und zur Schnittstelle für kulturelle Bildung, als Vermittler von Wissen, als kulturell interessanter Bildungs- und außerschulischer Lernort und als Begegnungsstätte mit multifunktionaler Nutzung zu werden. Die Attraktivität des Museums Wilhelm Morgner konnte so, unter anderem mit Zuwendung von Bund und Land im Rahmen der Städtebauförderung, zu einem niedrigschwelligen Angebot für alle Bürger gesteigert werden und ergänzt so in den Menschen den Wunsch nach einer kulturellen Oase.
Aus den Mitteln der Städtebauförderung von Bund und Land flossen 1.030.628 Millionen Euro in die Sanierung des Gebäudes, so dass das Haus auch im Rahmen des Tages der Städtebauförderung 2016 unter dem Motto "Umgebaut und hingeschaut" in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden konnte.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe unterstützt den Umbau des Multifunktionshauses mit knapp 417.000 Euro. Überzeugt hat beide Fördergeber, dass die umfangreiche Sammlung richtungweisender Kunst schon in der Vergangenheit den hervorragenden Ruf des Wilhelm-Morgner-Hauses begründete. Durch die nun erfolgte barrierefreie Erschließung und die Einbindung der Sammlung Schroth erweitert das Museum sein Spektrum. Die Stiftung Konzeptuelle Kunst wird künftig Werke aus der Sammlung von Carl-Jürgen Schroth sowie eigene Ausstellungen zeigen. Die Einhausung des früheren Atriums hat ab dem 21. Mai 2016 dazu eine zusätzliche Ausstellungsfläche geschaffen. Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): „Das Museum Wilhelm Morgner steigt damit auch hinsichtlich seiner Präsentationsmöglichkeiten in die Liga der wichtigsten Kunstmuseen der Region auf. Ich freue mich, dass der LWL durch einen einstimmigen Beschluss seiner politischen Gremien dazu beiträgt, dass das Haus künftig eine überregionale Strahlkraft entfalten wird." Entstanden ist ein attraktiver Kultur- und Bildungsort, der die weite Spannbreite moderner Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts präsentiert.
Seit vielen Jahren ist vor allem auch das LWL-Museumsamt direkter Ansprechpartner des Museums Wilhelm Morgner, unterstützt mit fachlicher Kompetenz u.a. Fragen zur Restaurierung, begleitet und initiiert selbst Wanderausstellungen, unterstützt museumspädagogische Programme und vieles mehr.
Die Summe von 417.000 Euro stammt aus dem Fördertopf des LWL für westfälische Museen und Gedenkstätten mit musealem Bestand. Der Landschaftsausschuss des LWL hatte in seiner Sitzung vom 13. November 2014 diese Förderung beschlossen.