JOCHEM POENSGEN | JETZT UND FRÜHER | Werke 1951-2021

JOCHEM POENSGEN | JETZT UND FRÜHER | Werke 1951-2021

Der 1931 in Düsseldorf geborene Künstler gehört zu den führenden Glasgestaltern der Gegenwart. Die deutsche Glasmalerei der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg verdankt ihm Weltgeltung und international schulebildende Wirkung. Kein anderes Œuvre der zeitgenössischen Glasmalerei ist an Stilwandel und experimentellen Neuansätzen so reich wie das Poensgens. (Zitat: Dr. Holger Brülls: Architektur des Lichts, Schnell & Steiner, 2012).

SO 06.03.2022 | 11 Uhr

Dr. Diana Oesterle M.A., Leiterin Museen Penzberg, Sammlung Campendonk

Zur Finissage wird die Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Diana Oesterle einen Vortrag über Hinterglasmalerei halten.

Thema:

„Hinter Glas gemalt“ – Moderne und zeitgenössische Positionen einer faszinierenden Technik

Der geheimnisvolle Glanz und die farbintensive Leuchtkraft einer Hinterglasmalerei faszinieren Künstler*innen seit Tausenden von Jahren. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte die Hinterglasmalerei eine bedeutungsvolle Wiederentdeckung durch Künstler*innen der europäischen Avantgarde. Die Inspiration durch eine nicht-akademische Technik, Materialexperimente und Erkenntnisse des rückwärtigen Malens auf Glas prägten wichtige Entwicklungen modernen Kunstschaffens. In der Kunstgeschichte fand die Hinterglastechnik jedoch bislang wenig Anerkennung. Um der modernen Hinterglasmalerei und ihren Künstler*innen zur Sichtbarkeit zu verhelfen, verfolgte das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk zwei fächerübergreifende Forschungsprojekte. Ziel war es, ein umfassendes Bild über die Verbreitung der Technik, ihrer Materialien und Maltechniken im 20. Jahrhundert zu zeichnen.

Diana Oesterle, Leiterin des Museum Penzberg und Projektleiterin, berichtet von den Ergebnissen der beinahe zehnjährigen Forschung zur modernen Hinterglasmalerei. Moderne und zeitgenössische Positionen werden vor- und sich gegenübergestellt. Das umfangreiche Hinterglaswerk Jochem Poensgens verdeutlicht die Aktualität einer faszinierenden Technik. (Text der Referentenin)

Diana Oesterle M.A. ist Leiterin der Museen Penzberg und der umfangreichen Sammlung Campendonk. Sie hat gleich zwei Anknüpfungspunkte an die Werkschau von Jochem Poensgen in Soest. Mit dem Werk von Poensgen ist sie einerseits vertraut durch die persönliche Bekanntschaft im Zuge der Ausstellungsbeteiligung des Künstlers im Museum Penzberg vor einigen Jahren. Darüber hinaus hatte der expressionistische Maler Heinrich Campendonk sich neben seiner Malerei auch intensiv der Hinterglasmalerei zugewandt. Bei einem Besuch in Murnau vor fast zwanzig Jahren erlebte Jochem Poensgen diese so moderne Hinterglasmalerei des frühen 20. Jh. als eine Entdeckung, der er seit 2013 intensiv nachgeht.

Der Glaskünstler wird während des Vortrags am 6. März 2022 persönlich anwesend sein. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.

 

Vortrag über „Jochem Poensgen und die internationale Glasmalerei der Moderne“

Begleitend zu der aktuellen Ausstellung „Jochem Poensgen - Jetzt und Früher“ im Museum Wilhelm Morgner spricht Dr. Reinhard Köpf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, am Sonntag, 13. Februar 2022, ab 15 Uhr über „Jochem Poensgen und die internationale Glasmalerei der Moderne“. Alle Interessierten sind dazu eingeladen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung im Museum Wilhelm Morgner, Thomästraße 1, ist frei.

Der Vortrag folgt im Begleitprogramm der Ausstellung auf die gelungene Exkursion am vergangenen Freitag zu Kirchen in Essen-Rüttenscheid und Düsseldorf, in denen der Glaskünstler Jochem Poensgen die jeweiligen Fenster gestaltet hat. Der Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Dr. Köpf begleitete zu diesem Anlass bereits die Soester Gruppe in Düsseldorf in der Maximiliankirche und führte die Teilnehmenden an das Werk Jochem Poensgens heran. Er gab Einblick in die Technik, die Gestaltung von Fenstern im Raum, im Gleichklang mit der Architektur und dem Inventar.

Dr. Reinhard Köpf betreibt aktuell Forschungsprojekte über die „Moderne Glasmalerei des 20. Jahrhunderts in Deutschland“ sowie das Handbuch der Inventarisierung, welche ihn zu einem ausgewiesenen Kenner der aktuellen Glasmalerei machen. Darüber hinaus betreut er gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Wiener das Forschungsvolontariat zum glasmalerischen Werk Hans Kaisers im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm.

 


Das Museum Wilhelm Morgner Soest zeigt vom 12. Dezember 2021 bis zum 6. März 2022 die Ausstellung „Jetzt und früher“ mit Werken des Künstlers Jochem Poensgen.

Seit 1991 lebt Jochem Poensgen in Soest. Er ist in erster Linie als Gestalter von architekturbezogener Glasmalerei bekannt. In Soest gestaltete er alle Fenster der Hohnekirche. Das Werkverzeichnis im 2013 bei Schnell & Steiner erschienenen Band Jochem Poensgen | Architektur des Lichts listet mehr als 180 Projekte auf. Ihnen sind bis heute weitere gefolgt.

Zu seinen Hauptwerken gehören die Gestaltung der Klosterkirche St. Marien u. Nikolai in Jerichow, der Lichtwände in St. Andreas in Essen-Rüttenscheid sowie der Chorfenster der Hof- und Stiftskirche St. Bartholomäi in Zerbst/Anhalt.

Die Ausstellung im Museum Wilhelm Morgner zeigt Originalglasfenster und Glasbilder sowie für Ausstellungen geschaffene Zweitausführungen, außerdem Grafik, Malerei und Hinterglasbilder des Künstlers von 1955 bis zur Gegenwart, dabei sind auch viele Arbeiten, die bisher noch nicht ausgestellt wurden. Durch eine temporäre Installation im Eingangsbereich des Museums möchte Jochem Poensgen seine Auffassung von der Angemessenheit von Glasgestaltungen in Bezug auf den architektonischen Kontext deutlich machen, was Exponate in der Ausstellung nicht leisten können.

Hier finden Sie die entsprechende Einladungskarte und das dazugehörige Plakat der Ausstellung, sowie den Zeitungsartikel vom 10.12.2021. 

Hinweis:
Am Montag, 9.12.2021 fand ein Gespräch mit Herrn Poensgen und dem Lokalsender WDR statt. Hier finden Sie den entsprechenden Link und können sich das Gespräch erneut anhören.

Stadt Soest
Am Vreithof 8
59494 Soest

Telefon:  02921 / 103-0
Fax:         02921 / 103-9999
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Letzte Aktualisierung
24.05.2022 | 07:40 Uhr