FAQ Grundsteuerreform
Was ist die Grundsteuer?
Die Grundsteuer ist eine Abgabe, die Sie für Ihr Grundstück oder Ihr Haus an die Kommune zahlen müssen. Das Geld wird von der Stadt Soest verwendet, um Dinge wie Schulen, Straßen und Grünanlagen zu finanzieren. Ohne diese Steuer könnte viele Aufgaben für die Allgemeinheit nicht finanziert werden. Durch die Reform wird die Grundsteuer nun auch zukunftssicher. Und das ist eine gute Nachricht.
Warum gibt es jetzt eine neue Grundsteuer?
Die frühere Berechnung der Grundstücke (bis 2024) basiert auf sehr alten Daten zu den Werten eines Grundstücks. Das Bundesverfassungsgericht hat bestimmt, dass ab 2025 neue, aktuelle Werte verwendet werden müssen. Der Bund hat dazu ein Gesetz beschlossen. Das Land NRW setzt dieses Gesetz nun um.
Wie funktioniert die Reform?
Die Finanzämter haben die neuen Werte für die Grundsteuer - aus folgenden Daten:
1. Grundsteuerwert: Das Finanzamt ermittelte zunächst, wie viel ein Grundstück oder Haus wert ist, und berechnete auf dieser Basis nach einer festgelegten Formel den Grundsteuerwert.
2. Steuermesszahl: Diese Zahl ist in Deutschland gesetzlich festgelegt. Sie wird mit dem Grundsteuerwert multipliziert. Sie liegt für Wohngrundstücke bei 0,31 Promille, für andere bebaute Grundstücke wie etwa Geschäftsgrundstücke bei 0,34 Promille und für unbebaute Grundstücke bei 0,34 Promille. Das Finanzamt hat Ihnen dazu einen Bescheid über die Steuermesszahl geschickt.
3. Hebesatz: Jede Stadt oder Gemeinde bestimmt einen Hebesatz, mit dem der zuvor vom Finanzamt berechnete Betrag multipliziert wird. Es gibt mindestens zwei Hebesätze: einen für Landwirtschaft und einen für Wohnungen und Geschäfte. Ab 2025 könnte es noch einen dritten für unbebaute Grundstücke geben.
Grundsteuerwert x Steuermesszahl x Hebesatz = Grundsteuer
Zu Beginn eines jeden Jahres erhalten Sie über die von Ihnen zu zahlende Grundsteuer einen Bescheid der Stadt Soest.
Was bedeutet die Reform für mich?
Ob Ihre Grundsteuer ab 2025 höher oder niedriger wird, hängt davon ab, wie sich der Wert Ihres Grundstücks im Vergleich zu anderen Grundstücken in der Gemeinde verändert hat.
Wenn Ihr Grundstück an Wert gewonnen hat, könnte die Steuer gestiegen sein. Wenn der Wert gleichgeblieben oder gesunken ist, ist wahrscheinlich auch die Steuer gleichgeblieben oder gesunken.
Kann meine Stadt oder Gemeinde die Grundsteuer auch für alle erhöhen?
Ja, das ist rechtlich möglich. Aber keine Gemeinde erhöht die Steuer nur wegen der Reform. Gemeinden können die Steuer erhöhen, wenn sie mehr Geld brauchen, zum Beispiel für Schulsanierungen. Solche Entscheidungen haben aber nichts direkt mit der Reform zu tun.
Sind Steuererhöhungen gerecht?
Gemeinden entscheiden nicht leichtfertig über Steuererhöhungen. In den Räten sitzen Bürgerinnen und Bürger wie Sie, die sich für die Gemeinde engagieren und auch selbst Steuern zahlen. Die Erhöhung des Hebesatzes in Soest war wohl überlegt. Wenn Ihre Grundsteuer deutlich gestiegen ist, liegt das meist an der neuen Bewertung des Grundstücks.
Wann weiß ich, wie viel Grundsteuer ich zahlen muss?
Die Stadt Soest hat die Grundsteuer-Abgabenbescheide vom 13. bis 17. Januar 2025 verschickt. Vorher mussten die Finanzämter die Bewertungen abschließen und die Stadt ihre Hebesätze anpassen.
Werden Wohnhäuser stärker belastet als Gewerbeimmobilien?
Wohngrundstücke haben in den vergangenen Jahrzehnten tendenziell einen höheren Wertzuwachs erfahren als Geschäftsgrundstücke. Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber verpflichtet, für die Berechnung der Grundsteuer aktuelle Werte zu verwenden. Dadurch werden Wohngrundstücke in der Regel stärker belastet als Gewerbeimmobilien.
Der Rat der Stadt Soest hat am 11. Dezember 2024 einen einheitlichen Hebesatz beschlossen. Weshalb wurden keine differenzierten Hebesätze für Wohn- und Geschäftsgrundstücke beschlossen?
Das Land NRW hat ein Gesetz beschlossen, dass es Städten und Gemeinden ermöglicht, für Wohn- und Nichtwohngrundstücke unterschiedliche Hebesätze festzulegen. Diese Regelung ist allerdings mit erheblichen Rechtsunsicherheiten für die Gemeinde verbunden. Um mögliche Steuerausfälle zu vermeiden, hat der Rat auf eine Differenzierung zu verzichtet.