Wichtige Schritte zur Klimaneutralität sind umgesetzt oder in konkreter Vorbereitung

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Stadtverwaltung legt Zwischenbericht zum Masterplan Klimapakt vor

Der 2020 vom Rat der Stadt beschlossene Masterplan Klimapakt hat in wichtigen Zielbereichen den Schritt von der Planung hin zur konkreten Umsetzung vollzogen und die Realisierung weiterer Maßnahmen wird konkret vorbereitet. „Wir kommen auf unserem Weg hin zur Klimaneutralität gut voran“, kommentiert Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer dieses Ergebnis des aktuellen Zwischenberichts zur Umsetzung des Masterplans. Für weitere Schritte vor Ort gebe es mittlerweile auch Entscheidungen der Landes- und der Bundesregierung, welche den Soester Weg bestätigen. Gleichwohl bleibe das Erreichen der Klimaneutralität von Soest ein ambitioniertes Gemeinschaftsprojekt der gesamten Stadtgesellschaft. „Der Rat, die Verwaltung und alle Bürgerinnen und Bürger müssen weiterhin engagiert und in dieselbe Richtung arbeiten, damit wir am Ende erfolgreich sind.“

Der Masterplan Klimapakt setzt den Fokus auf drei Kernbereiche, damit Soest als Stadt sowie der Konzern Stadt Soest bis 2030 klimaneutral werden. Dies sind erstens die Erzeugung erneuerbarer Energien im Stadtgebiet, zweitens die Elektrifizierung des Verkehrs und drittens die energetische Sanierung der Gebäude.

Erneuerbare Energien

Die größten Fortschritte sind im ersten Sektor sichtbar. Die Bauleitplanung für zusätzliche Windkraftanlagen ist so weit, dass die Verwaltung mit dem Bau der Windräder in den Jahren 2024 bis 2026 rechnet. Mit der Realisierung dieser Vorhaben hätte Soest bereits vorzeitig die im Masterplan erst für 2030 angestrebte Stromproduktion aus Windkraft mit einer Leistung von 30 Megawatt erreicht. „Wir haben also sogar die Möglichkeit, in den folgenden Jahren weitere Windkraftanlagen zu planen und dieses Sektorenziel zu übertreffen“, sagt Matthias Abel, Technischer Beigeordneter der Stadt Soest.

Auch die Zahl der PV-Anlagen im Stadtgebiet wächst. Lieferengpässe von Anlagenkomponenten hemmen allerdings derzeit ein noch schnelleres Wachstum. Immerhin: Für Soests erste Freiflächen-PV-Anlage bei Hattrop gehen die Stadtwerke Soest als Betreiber von einem Baustart noch in diesem Jahr aus.

Elektrifizierung des Verkehrs

Die Fortschritte bei der Elektrifizierung des Verkehrs lassen sich anhand der Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen ablesen. Auch hier liegt Soest schon jetzt über dem „Soll“. Seit 2020 wurden alljährlich mehr batterieelektrisch betriebene Autos in Soest zugelassen, als es der Masterplan zur Zielerreichung vorsieht. Die Stadt Soest und die Stadtwerke Soest befördern diese Entwicklung durch einen massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur: „Bis Jahresende werden wir die Zahl der Ladepunkte fast verdoppeln, von 48 auf 92. Weitere 20 bis 30 Punkte sind zusätzlich in Planung“, erklärt André Dreißen, Geschäftsführer der Stadtwerke.

Energetische Gebäudesanierungen

Im dritten Sektor, der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes, hängt der Erfolg des Masterplans von der Elektrifizierung der Heizungsanlagen – Stichwort Wärmepumpen - sowie von der Sanierung der Bausubstanz älterer Gebäude ab. Dass die Zahl der Wärmepumpen in Soest wächst, ist ein erfreuliches Ergebnis des Zwischenberichtes. Allerdings erweist sich das Controlling dieses Bereiches als schwierig, da es für neue Wärmepumpen keine Meldepflicht an einer zentralen Stelle gibt. „Die Übererfüllung des Zubau-Ziels ist wahrscheinlich“, fasst es Tim Scharschuch, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Soest, zusammen, „ist aber aktuell wegen einer hohen Dunkelziffer nicht belegbar.“

Auch im Bereich Gebäudesanierung gibt es durchaus noch „Luft nach oben“: Hier sind überwiegend die privaten Immobilieneigentümer gefragt, die mit hohen Kosten für Sanierungen konfrontiert sind. Die Stadt selber hat ihre Hausaufgaben erledigt und mit der Ausweisung der drei Sanierungsgebiete Altstadt, Osthofe und Süd die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Gebäudeeigentümer ihre Sanierungskosten steuerlich geltend machen können. Außerdem ist ein Fahrplan zur energetischen Sanierung der städtischen Immobilien fertig und wird in Kürze der Politik vorgelegt werden.

„Wir sind auf Kurs“, fasst Dr. Ruthemeyer die Ergebnisse des Zwischenberichts zusammen. „Damit das so bleibt und damit wir auch noch an Tempo zulegen können, sind wir ehrlicherweise aber auch auf die richtige Politik aus Berlin angewiesen.“ Insbesondere die Privathaushalte benötigten die richtigen Rahmenbedingungen, damit immer mehr E-Autos gekauft und Häuser saniert werden. Und nicht zuletzt hätten auch Krisen wie die Coronapandemie und der Ukraine-Krieg gezeigt, dass globale Einflüsse die lokalen Anstrengungen erheblich beeinflussen.

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Letzte Aktualisierung
25.03.2021 | 14:01 Uhr