Der „alte“ Weslarner Weg wurde einen Meter unter der heutigen Oberfläche entdeckt. Es handelt sich um mehrere Lagen Rundhölzer. Die damaligen Soesterinnen und Soester hatten die Rundhölzer als Befestigung der Wegoberfläche ausgelegt. Immer, wenn die erste Lage nicht mehr stabil genug war bzw. von Karren ausgefahren worden war, legten die frühneuzeitlichen Straßenbauer eine weitere darüber.
In Soest sind die Erhaltungsbedingungen für Holz im Boden üblicherweise nicht ideal, sodass sich nur in Ausnahmefällen dieses Material in archäologischen Befunden erhält. Im luftabgeschlossenen, feuchten Milieu, wie es unter dem heutigen Weslarner Weg vorliegt, konnten nun aber sogar dendrochronologische Proben entnommen werden, anhand dessen die Befestigung des Weges mit den Rundhölzern demnächst hoffentlich jahrzehntegenau bestimmt werden kann.
„Durch die schnelle Meldung der Baufirma konnte die Stadtarchäologie umgehend mit der Dokumentation dieses Befundes beginnen und ihn schnell abschließen“, freut sich Julia Ricken, Leiterin der Stadtarchäologie. Auch hier wurde wieder ein Stück Soester Stadtgeschichte ans Licht gebracht und – zumindest sekundär – für die Nachwelt erhalten.