Dass alte Dachböden mitunter Schätze bergen, ist nicht ungewöhnlich. Was sich da in einem unscheinbaren Karton auf dem Dachboden von Simone Grundmanns Elternhaus verbarg, hingegen schon. Als ihr Vater Franz-Josef Grundmann vor 40 Jahren einen Teich anlegte, entdeckte er bei Baggerarbeiten ein paar alte Knochen und deponierte diese zunächst auf dem Dachboden, verbunden mit der lakonischen Bemerkung, daraus ließen sich vielleicht in schlechten Zeiten noch eine Suppe kochen. Der inzwischen verstorbene Finder ahnte nicht, welchen Schatz er da gehoben hatte. "Es handelt sich tatsächlich um die ältesten Knochen, die je auf dem Soester Stadtgebiet gefunden wurden. Die Knochen sind mindestens 15.000 Jahre alt, könnten aber noch deutlich älter sein." erläutert Julia Ricken, Leiterin der Soester Stadtarchäologie.
Ein Teil einer Rippe und ein Gelenkkopf eines Hinterlaufs stammen von einem Wollhaarmammut, ein Schulterblatt von einem Wollhaarnashorn und ein Wirbel von einem Steppenbison. Auch ein weiteres Tier hat Spuren hinterlassen. Bissspuren auf einem der Knochen konnten Paläontologen und Archäozoologen einer Höhlenhyäne zuordnen.
Die Knochen können demnächst im Burghofmuseum bestaunt werden. Zuvor sind noch geringfügige Konservierungsarbeiten an einem der Kochen erforderlich.