Neuer Fahrrad- und Fußverkehrsbeauftragter startet mit einem Optimierungsprogramm für Umlaufsperren

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Die Stadt Soest hat mit Bernd Overhage nun einen Fahrrad- und Fußverkehrsbeauftragten im Bereich der Stadtplanung in Vollzeit. Im Interview erläutern Bernd Overhage sowie sein Abteilungsleiter Olaf Steinbicker die Aufgaben und die Arbeit in dieser Funktion.

Bei den Kommunalen Betrieben (KBS) der Stadt Soest gab es auch früher schon einen Fahrradbeauftragten, allerdings nicht mit einer Vollzeitstelle. Weshalb wurde dieser Bereich nun ausgebaut?

Olaf Steinbicker: Um die Ziele des Masterplans Klimapakt zu erreichen, ist die Stärkung der Nahmobilität, also des Fuß- und Radverkehrs, ein wesentlicher Baustein. Das war mit der bisherigen personellen Ausstattung nicht möglich. Politik und Verwaltung zeigen mit dieser Stelle, dass Sie die Umsetzung auch im Mobilitätsbereich ernst nehmen.

Um welche Aufgaben wird sich der Fahrradbeauftragte kümmern?

Olaf Steinbicker: Er ist Ansprechpartner sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch intern in der Verwaltung bei der Planung und Durchführung der Rad- und Fußverkehrsprojekte des Verkehrsentwicklungsplans und des Verkehrsentwicklungsplans Klima plus. Die Umsetzung der Projekte erfolgt nicht alleine in der Stadtplanung, dafür brauchen wir die Tiefbauabteilung der KBS. Dort spüren wir allerdings gerade deutlich den Fachkräftemangel genauso wie viele andere Kommunen und Betriebe. So blieb bisher die Suche zur Nachbesetzung von Herrn Overhages bisheriger KBS-Stelle ohne Erfolg. Er wird hier vorübergehend also seine bisherige Arbeit noch teilweise fortführen.

Herr Overhage, wie beurteilen Sie die Infrastruktur für Fahrradfahrende in Soest?

Bernd Overhage: Wir können auf einem guten Fundament aufbauen, haben innerhalb der vergangenen zwölf Monate in Verbindung mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW mehrere Kilometer stark geschädigter Radwege an den Ringstraßen erneuert, die nun mit Bewegungsmelder-Steuerung erstmalig beleuchtet sind. Weiterhin schreitet der Ausbau der insgesamt 2,4 Kilometer langen WLE-Trasse gut voran: Der zweite Abschnitt vom Ostenhellweg bis zum Elfser Weg wird noch in diesem Jahr fertig gestellt. Aber wir haben natürlich noch Luft nach oben und wollen angesichts unserer Zielsetzung den Komfort des Fuß- und Radverkehrs deutlich verbessern.

Welche weiteren Projekte stehen an?

Bernd Overhage: Wir entwickeln momentan vier weitere Vorzugsrouten für den Radverkehr wie beispielsweise die 1,5 Kilometer lange Veloroute von der „Beamtenlaufbahn“ zum Klinikum. Die erste Bürgerbeteiligung dazu ist bereits durchgeführt. Durch z.B. ebene Oberflächengestaltung und verbesserte Querungen mit guter Sicht werden diese Routen die Attraktivität für die Radfahrenden deutlich steigern. Unmittelbar anstehend ist der Start des Programms für fahrradfreundlichere Umlaufsperren und Poller unter Online-Beteiligung der Bürger (Details siehe Kasten).

Wofür werden denn Umlaufsperren überhaupt aufgestellt?

Bernd Overhage: Umlaufsperren dienen der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrenden an Einmündungen und Kreuzungen. Sie sollen das schnelle Einfahren bzw. Betreten der Straße verhindern, aber sie sollen Radfahrer nicht zum Stehen bringen oder zum Absteigen zwingen. Viele Sperren existieren in Soest schon so lange, dass sie an vergleichsweise neue Fahrzeuge wie Lastenräder und Fahrradanhänger noch nicht angepasst sind. Aus der Bürgerschaft haben wir auch schon einzelne Hinweise dazu bekommen. Wir prüfen die nun Möglichkeiten für den Umbau dieser Standorte, um den Komfort für den Radverkehr bei gleichbleibender Sicherheit zu erhöhen.

Mit welchen weiteren Anliegen können sich Bürgerinnen und Bürger an Sie wenden und wie können sie Sie erreichen?

Bernd Overhage: Mit allen Anliegen rund um den Rad- und Fußverkehr. Dabei ist mir wichtig, dass der Fußverkehr entsprechend seiner Bedeutung berücksichtigt wird. Schließlich beginnt jeder Weg zunächst zu Fuß. Mängel können am besten über den Mängelmelder der Stadt auf www.mitdenken-soest.de mitgeteilt werden.

Über das Programm für fahrradfreundlichere Umlaufsperren und Poller:
Vom 15. Juni 2022 bis zum 31. Juli 2022 können Bürgerinnen und Bürger online auf www.mitdenken-soest.de in einem separaten Bereich Umlaufsperren melden, welche Fahrradfahrende zum Absteigen zwingen. In der angegliederten Stadtkarte können die Standorte genau markiert werden. Nach Abschluss der Bürgerbeteiligung wird die Möglichkeit für einen Umbau geprüft, um den Komfort für den Radverkehr bei gleichbleibender Sicherheit zu erhöhen, und bei positiven Ergebnis sukzessive umgesetzt.

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Das Bild zeigt links Bernd Overhage (Fahrrad- und Fußgänger-Beauftragter) und rechts Olaf Steinbicker (Abteilungsleiter Stadtentwicklung und Bauordnung).

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Letzte Aktualisierung
25.03.2021 | 14:01 Uhr