„Bei uns ist noch ein Platz frei“, lautet der Titel der Kampagne. „Wir benötigen Personen, die dauerhaft Kinder von Null bis zehn Jahren aufnehmen, aber auch Pflegeeltern, die kurzzeitig oder als Bereitschaft in Akutfällen zur Verfügung stehen können“, erklärt Jürgen Winkler, Leiter der Abteilung Jugend.
Wenn sich die leiblichen Eltern nicht mehr um ihr Kind kümmern können, ist es Aufgabe des städtischen Jugendamtes, das Kind in einer guten Betreuung unterzubringen. Insbesondere bei Kindern im Alter von Null bis zehn Jahren ist eine Pflegefamilie die erste Wahl vor einer stationären Unterbringung in einer Einrichtung oder Wohngruppe. „Eine Familie ist der beste Ort zum Aufwachsen“, betont Jürgen Winkler.
Innerhalb der Abteilung Jugend bemüht sich die Pflegekinderhilfe darum, für jedes Kind eine passende Familie zu finden. „Deshalb sind uns alle Lebensformen von Familien willkommen“, sagt Stephanie Günnewich, Leiterin der Arbeitsgruppe Soziale Dienste und der Pflegekinderhilfe. Erfahrene Eltern, deren Kinder bereits aus dem Haus sind, junge Familien mit Kindern, Einzelpersonen und gleichgeschlechtliche Paare können sich gerne beim Jugendamt für diese wichtige Aufgabe melden.
Mit den Interessierten führt das Jugendamt zunächst ein unverbindliches Vorgespräch. Je nach Bedarf bietet das Jugendamt anschließend Schulungen oder Qualifizierungen an, damit sich die Pflegeeltern auf ihre Tätigkeit vorbereiten können. Denn die Kinder haben unterschiedliche, teils auch schwierige Erfahrungen in ihrem bisherigen Leben gemacht, mit denen die Pflegeeltern umgehen können müssen. Auch nach der Aufnahme eines Pflegekindes begleiten Michael Köthemann und Lisa Ritter von der Pflegekinderhilfe die Familien weiter und helfen bei Fragestellungen oder Problemen weiter – in akuten Krisenfällen ist das Jugendamt auch nachts für die Familien erreichbar.