Delegation des Umweltministeriums besichtigt die Soester Saatkrähenkolonien

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Die Tierschutz- und Umweltexperten des Landes sagen der Stadtverwaltung bei der Suche nach artenschutzgerechten Vergrämungsmaßahmen, möglicherweise in einem wissenschaftlich begleiteten Modellprojekt, Unterstützung zu.

Seit Jahren versucht die Stadt Soest die in einigen Stadtgebieten überbordende Population der Saatkrähen in den Griff zu bekommen. Die Saatkrähe gehört zu den besonders geschützten Arten, für die in Deutschland die Jagd nicht zugelassen ist (Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates). Alle bisher durchgeführten Maßnahmen der Vergrämung wie Nestabbau oder Umsiedlung haben das Saatkrähenproblem nur verlagert, aber nicht gelöst. Vergrämungsmaßnahmen müssen außerdem wegen artenschutzrechtlicher Vorgaben mit Einsetzen der Brutzeit beendet werden, so dass die Stadt Soest hier zurzeit auch nicht eingreifen darf.

Doch die Verwaltung sucht weiter nach Möglichkeiten, die Beeinträchtigungen der Bürgerinnen und Bürger durch den Lärm und die Verkotungen in den von den Saatkrähen übermäßig bewohnten Gebieten zu schützen.

Um sich ein Bild der Saatkrähenproblematik vor Ort zu machen waren nun eine Vertreterin und zwei Vertreter des Landes NRW zu Gast in Soest.

Dr. Gerlinde von Dehn, Tierschutzbeauftragte des Landes NRW, und Christian Stang, Referent „Biodiversitätsstrategie, Arten- & Habitatschutz, Vertragsnaturschutz“ des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, sowie Michael Jöbges, Mitarbeiter der Vogelschutzwarte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, verschafften sich persönliche Eindrücke von den Krähenkolonien am Ottawaweg, am Lübecker Ring und am Clarenbachpark.

Erläuterungen zur Entwicklung der Soester Saatkrähenpopulation erhielten sie durch den Technischen Beigeordneten der Stadt Soest, Matthias Abel, sowie durch Dirk Franke (Arbeitsgruppenleiter Stadtentwicklung, Umwelt und Geo-Service der Stadt Soest), Axel Ruster (Leiter des Kommunalbetriebs der Stadt Soest) und Marianne Rennebaum, Leiterin des Sachgebiets Natur- und Landschaftsschutz des Kreises Soest.

Die Landesvertreterin und die Vertreter waren sich einig, dass eine Lösung der Saatkrähenproblematik nur in einem langfristig angelegten Maßnahmenpaket bestehen kann. Sie empfahlen der Stadtverwaltung, eine wissenschaftliche Studie unter Leitung von Vogelexpertinnen und Experten durchzuführen, deren Ziel es sein sollte, ein Maßnahmenkatalog zu entwickeln, der auch in anderen Kommunen Handlungsspielräume im Umgang mit Saatkrähen aufzeigen könnte.

Grundsätzlich sollte eine friedliche Koexistenz von Mensch und Krähe angestrebt werden. Die Vertreterin und die Vertreter des Landes sicherten hier ihre Unterstützung zu.

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Letzte Aktualisierung
25.03.2021 | 14:01 Uhr