Dauerleihgabe einer Glasinstallation von Jochem Poensgen an das Museum Wilhelm Morgner

|   News Allgemein

Erst seit dem 12. Dezember 2021 da und nun schon nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist von der achtteiligen Glasinstallation des Glaskünstlers Jochem Poensgen, der für seine Ausstellung „JETZT UND FRÜHER – 1951 bis 2021“ eigens für den Eingangsbereich des Museums Wilhelm Morgner acht hängende Glaspaneele geschaffen hat.

Schon nicht mehr wegzudenken – so bezeichneten es die Mitglieder des Kuratoriums der Ingrid-Kipper-Stiftung. Ihnen war es ein großes Anliegen, das außergewöhnliche Kunstwerk im Museum Wilhelm Morgner dauerhaft verbleiben zu lassen. Am 1. März 2022 jährte sich der Todestag der ehemaligen Bürgermeisterin Ingrid Kipper zum 40. Mal. Diesen Termin zum Anlass nehmend, entschied sich das Kuratorium, die achtteilige Glasinstallation Jochem Poensgens für das Museum Wilhelm Morgner zu erwerben. Gelungen ist ihm damit ein überaus wichtiger Baustein zur Perfektion des Hauses, nach dem 2016 abgeschlossenen Umbau des Museumsgebäudes verbunden mit dem Einzug des neuen Partners unter einem Dach, der Stiftung Konzeptuelle Kunst. Die Stadt bedankt sich sehr bei der Ingrid Kipper-Stiftung, ist diese als Dauerleihgabe der Stadt überreichte Installation doch als ein Geschenk an das Haus, an das Museum zu erleben.

Zum Gespräch kam das Kuratorium mit dem Künstler Jochem Poensgen und dem Inhaber der ausführenden Glaswerkstatt aus Quedlinburg Frank Schneemelcher zusammen. Hier wurde die Besonderheit des Glasobjektes und die selbst gewählte Aufgabe des Erwerbs durch die Ingrid Kipper-Stiftung deutlich. Die aufwändig gestalteten Glaspaneele sind versehen mit einem strengen, gleichmäßigen Muster kleiner Dreiecke, die in einem Meer von leicht vernebeltem und doch durchsichtigem Glas eingebrannt sind. Nach innen leuchten und glitzern diese Dreiecke in Gold, nach außen fassen in Schwarzlot gesetzte Dreiecke ihr inneres Pendant. Entsprechend der Entwürfe von Jochem Poensgen führte die Glaswerkstatt die Arbeit aus. Sie waren für die in der vierten Generation tätigen und in höchster
Perfektion und langer Erfahrung arbeitenden Glaswerkstatt eine echte Herausforderung. Viele Brennvorgänge, ein immer wieder neues Abwägen der Zusammenführung des mit Sandstrahl geschaffenen opaken Glases und der goldenen Dreiecke, die eingebrannt werden mussten, um sich mit dem Glas zu verbinden, und gleichzeitig der Erhalt der Durchsichtigkeit, der Verbindung zwischen Innen und Außen erforderte höchste Präzision. Frank Schneemelcher reiste extra mit zwei ihn begleitenden Mitarbeitern aus Quedlinburg an, um den Moment der Übergabe dieser Glasinstallation miterleben zu können.

Jochem Poensgen beschreibt die Unterschiedlichkeit der Wahrnehmung, die zum einen als gerichtete Aufmerksamkeit ein Ziel verfolgt, zum anderen – wie hier – Wahrnehmung durch Gebrauch erfährt. Der Raum spricht zum Betrachter, ohne dass dieser sich permanent der Schönheit vergewissern muss. Zitat Jochem Poensgen: „Ich wäre traurig gewesen, wenn mit dem Ende der Ausstellung und dem Abbau der Installation dies unbemerkt geschehen wäre.“

Möglich gemacht haben den Gedanken dieses Ankaufs der Künstler selbst und die Glaswerkstatt. Dank des überaus großen Engagements und der beeindruckenden Großzügigkeit beider konnte die Ingrid-Kipper-Stiftung die Glasinstallation erwerben. Besondere Erwähnung verdient das große Engagement aller drei Protagonisten: das Kuratorium der Ingrid Kipper-Stiftung, der Glaskünstler Jochem Poensgen und Frank Schneemelcher mit seiner Glaswerkstatt in Quedlinburg.

Auf dem Foto von links nach rechts:

Hintere Reihe: Belinda Sieber, Ronald von Hohmeyer sowie Frank Schneemelcher (Glaswerkstatt F. Schneemelcher, Quedlinburg), Dr. Annette Werntze (Museumsleitung), Peter Wapelhorst (Erster Beigeordneter der Stadt Soest und Kulturdezernent), Dr. Norbert Wex (Abteilungsleiter Kultur der Stadt Soest).

Vordere Reihe: Dieter Fuchs (Vorsitzender des Kuratoriums Ingrid-Kipper-Stiftung Soest), Dr. Hans-Joachim Schmallenbach, (Ingrid Kipper-Stiftung Soest), Helga und Jochem Poensgen, Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer (Ingrid Kipper-Stiftung Soest).

Zurück

Foto: Uli Hosang, Soest

Stadt Soest
Am Vreithof 8
59494 Soest

Telefon:  02921 / 103-0
Fax:         02921 / 103-9999
E-Mail:    post@soest.de

Letzte Aktualisierung
25.03.2021 | 14:01 Uhr