Halbouni, der zuletzt mit seiner Teilnahme an „Bon Voyage: Reisen in der Kunst der Gegenwart“ im Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen dem Themenjahr „Alles in Bewegung“ gewissermaßen vorgriff, erörtert auch in ZONE Fragen der (Bewegungs-)Freiheit und deren reale und körperlose Grenzen. Halbouni: „Unsere Gesellschaft erlebt momentan eine Spaltung durch eine imaginäre Mauer, die nicht sichtbar ist, und dies in jedem Bereich und jeder gesellschaftlichen Schicht. Es fehlt uns an Debatten, die wir miteinander führen können, es fehlt an einem Dialog und es fehlt daran, dass wir wieder zueinander finden müssen, um Probleme gemeinsam zu lösen.“
Hintergrund dieser Installation ist die sogenannte Green Line, die im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens Zypern seit 1974 teilt: eine Demarkationslinie unter der Verwaltung von UN-Friedenstruppen. Sie ist in weiten Teilen der Insel bis zu sieben Kilometer breit, an ihrer schmalsten Stelle - mitten in der Hauptstadt Nikosia - sind es allerdings gerade einmal sechs Meter. Dort ist die Ledrastraße zum Symbol dieses Teilungszustandes geworden: Inmitten der Altstadt Nikosias markieren hier Ölfässer und Sandsäcke die Sperrzonen und die Grenze – sie spalten Straße, Stadt und Gesellschaft.
ZONE ist eine Kooperation des Ausrichters des Wilhelm-Morgner-Stipendiums Kulturparlament Soest e.V. mit dem Museum Wilhelm Morgner der Stadt Soest. Manaf Halbouni war 2018 Wilhelm-Morgner-Stipendiat in Soest, hier präsentiert er nun seine Abschlussausstellung des Stipendiums. Unterstützt wird ZONE durch die Kooperation mit der Stiftung Konzeptuelle Kunst / Raum SCHROTH sowie durch die Galerie Zilberman und den Kulturfonds NRW. Zweiter Ausstellungsort nach Soest wird das „Zentrum für verfolgte Künste“ in Solingen vom 14. November 2021 bis 13. Februar 2022 sein.
Hier finden Sie die entsprechende Einladungskarte. Weitere Informationen finden Sie hier.