Nachdem im Jahr 2021 die Corona-Pandemie dazu geführt hatte, dass sich weniger Hilfesuchende an die Aktion gewandt hatten und dass demzufolge die ausgezahlte Summe vergleichsweise zurückläufig war, ist mittlerweile wieder das Niveau durchschnittlicher Geschäftsjahre erreicht worden. Für die Zukunft rechnet Heinz Jungbluth sogar mit einer Zunahme der Hilfeanträge. „Denn die aktuelle Wirtschaftslage sowie die Folgen der Inflation und des Energiepreisanstiegs werden erst mit Verzögerung durchschlagen und die Haushalte ab der zweiten Jahreshälfte erreichen“, erläutert er. Das Grundproblem steigender Energiepreise müsse zunächst der Staat lösen. Gleichwohl geht er davon aus, dass die steigenden Preise auch Familien und insbesondere ältere Menschen mit geringen Einkommen in Bedrängnis bringen werden.
Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Hilfsaktion, die 1975 durch den früheren Stadtdirektor Dr. Gerhard Groot ins Leben gerufen wurde, dankt nachdrücklich den zahlreichen Spenderinnen und Spendern dafür, dass „Nachbar in Not“ beständig Mittel zur Verfügung hat, um Notlagen abzumildern. „Soest kann auf diese Spendenbereitschaft wirklich stolz sein“, sagt Heinz Jungbluth.
Zentraler Leitsatz für das Engagement von „Nachbar in Not“ ist, dass die Hilfsaktion keine staatlichen Leistungen ersetzt, sondern als Hilfe zur Selbsthilfe ergänzend einspringt, wenn Familien oder Einzelpersonen mit geringem Einkommen in eine besondere Notlage geraten. Das können beispielsweise Zahlungsrückstände bei Mieten oder Energiekosten sein. Aber die Aktion unterstützt auch Rentnerinnen und Rentner in der Weihnachtszeit oder ermöglicht, dass Verbände Ferienfreizeiten für Kinder anbieten können. „Letzteres war für uns in diesem Jahr besonders wichtig, weil zwei Jahre lang für diese bedürftigen Familien coronabedingt wenig bis nichts angeboten werden konnte“, erläutert Heinz Jungbluth.
Für die ehrenamtlichen Geschäftsführer war es während der Pandemie ein Herzensanliegen, die wöchentlichen Sprechstunden lückenlos anzubieten und damit
stets für die Hilfesuchenden ansprechbar zu sein – ob in Präsenz oder telefonisch. Die Sprechstunden finden donnerstags von 14 bis 17 Uhr im Rathaus I, Zimmer 2.07,
statt.
Aktion „Nachbar in Not“ hat im laufenden Jahr Bedürftige bereits mit insgesamt 30.000 Euro unterstützt
Die Hilfsaktion „Nachbar in Not“ hat 2022 ihre Unterstützung für Menschen in Not unvermindert fortgesetzt und seit Jahresbeginn in mehreren Hundert Fällen zusammengerechnet rund 30.000 Euro ausgezahlt. Diese Zwischenbilanz haben der ehrenamtliche Geschäftsführer der Aktion, Heinz Jungbluth, und seine Stellvertreterin Sigrid Schöbel dem Beirat der Aktion in der jüngsten Sitzung vorgestellt.