Im Zentrum eines durch die Schulen und die Stadt Soest organisierten Vormittags werden die Schülergruppen die Stolpersteine in der Soester Innenstadt putzen. Zum Abschluss treffen sich alle Jugendlichen am Rathaus, wo Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer sich für ihr Engagement bedanken will. Coronabedingt findet diese Gedenkaktion in Kleingruppen statt und nicht, wie vor zwei Jahren, im Klassen- oder Kursverband. Eine komplette Absage wollten die Beteiligten angesichts der großen Bedeutung des Themas vermeiden.
Die Stolpersteine sind kleine, im Boden verlegte Gedenktafeln. Sie erinnern in zahlreichen Städten an Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben, deportiert oder ermordet wurden. Platziert sind sie auch in Soest vor jenen Grundstücken, an denen die Opfer der Nazis zuletzt wohnten. Initiiert wurde das Setzen von Stolpersteinen durch den Künstler Gunter Demnig. Inzwischen liegen die Stolpersteine in mehr als 1800 Kommunen in Deutschland. 21 davon finden sich auch an Straßen innerhalb der Soester Wälle.
Die Putzaktion am 27. Januar 2022 beginnt um 10 Uhr. Die Standorte der Stolpersteine in der Altstadt sind auf die Schulen aufgeteilt worden. Nach der Reinigung und teilweise weiteren Aktionen vor Ort geht es dann zu einem Sternmarsch zum Rathaus. Das Engagement der Schulklassen reicht über die symbolische Reinigungsaktion hinaus: Die Geschichte der Judenverfolgung im Dritten Reich ist vielfach in den Unterricht eingebunden. Vor Ort an den Stolpersteinen werden die Jugendlichen teilweise Kurzreferate halten, die im
Unterricht über die Holocaust-Opfer erarbeitet wurden, oder Kerzen und weiße Rosen niederlegen.
Verwaltungsseitig wurde die Aktion Stolpersteine durch den Abteilungsleiter Bildung und Sport, Thomas Nübel, sowie die Integrationsbeauftragte der Stadt Olga Aust vorbereitet.
Ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus: Schülerinnen und Schüler putzen Stolpersteine
Rund 60 Schülerinnen und Schüler aus städtischen Soester Schulen werden am 27. Januar 2022 anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz setzen.