Solarpartys

Solarpartys in Soest im Überblick: Von Nachbarn für Nachbarn

Im Sommer 2024 brachte der Verein Umschalten in der Energieversorgung e.V. eine Idee des Solarenergiefördervereins aus Aachen in die Stadt Soest. Der Bürgermeister, Herr Dr. Eckard Ruthemeyer, zeigte sich erfreut und übernahm sofort die Schirmherrschaft für das Projekt. Ziel dieser Initiative ist es, das Bewusstsein für Solarenergie zu schärfen und die Vorteile von Photovoltaik (PV) Anlagen aufzuzeigen. Bei den Solarpartys haben Bürgerinnen und Bürger innerhalb ihrer Nachbarschaft die Möglichkeit, sich in entspannter Umgebung aus erster Hand über erneuerbare Energien zu informieren und auszutauschen und das bei Personen die sie womöglich schon seit Jahren kennen.

Es gibt trotz Angeboten wie dem der "Bürger Solar Berater" noch immer ein Informationsdefizit, dem mit dieser Idee begegnet werden soll. Einige Menschen sind sich unsicher über die Funktionsweise, die Finanzierung oder auch die Vorteile von PV-Anlagen oder haben Vorbehalte, direkt mit Verkaufsberatern in Kontakt zu treten. Die Solarpartys bieten hier eine unverbindliche, niedrigschwellige und angenehme Möglichkeit, sich in entspannter Atmosphäre zu informieren. Interessierte können von den Erfahrungen anderer profitieren, Fragen stellen und sich ein realistisches Bild von den Möglichkeiten der Solarenergie machen – ganz ohne Verkaufsdruck, aber mit viel Praxiswissen und authentischen Einblicken.

Erste Solarparty in Soest ein voller Erfolg

Am 11. September 2024 fand in Soest die erste Solarparty statt, organisiert vom Verein Umschalten in der Energieversorgung e.V und der Stadtverwaltung (Stadtlabor und Geschäftsstelle Klimaschutz).
Trotz eines Kälteeinbruchs und dem ersten leicht verregneten Tag seit Wochen kamen rund 20 Nachbarn und Bekannte der Gastgeberfamilie sowie Vertreter der Stadt Soest zusammen, um sich über die Vorteile von Solarenergie und nachhaltiger Energieversorgung zu informieren.

Die stellvertretende Bürgermeisterin, Christiane Mackensen, begrüßte die Gäste und hob die Bedeutung solcher Initiativen hervor. Sie lobte das Format der Solarparty als eine wertvolle Gelegenheit, um Wissen über erneuerbare Energien zu teilen und den Austausch zwischen den Bürgern zu fördern.

Der Gastgeber erzählte, dass er sich im Jahr 2020, anlässlich der Geburt seines Enkels, bewusst dazu entschloss, aktiv etwas für den Klimaschutz zu tun. Die Geburt des Enkels machte ihm bewusst, dass er selbst das Jahr 2100 wohl nicht mehr erleben würde, sein Enkel jedoch dann 80 Jahre alt sein wird. Diese Erkenntnis rührte ihn sehr, und er verspürte den Wunsch, dazu beizutragen, dass auch zukünftige Generationen in einer lebenswerten Welt aufwachsen können. Aus diesem Grund investierte er in eine nachhaltige Energiequelle und stellte nun stolz seine Photovoltaikanlage vor. Diese Anlage hat eine Leistung von 7,2 kW Peak und liefert selbst bei bewölktem Himmel noch beeindruckende 6,18 kW. Er berichtete, dass die Gesamtkosten bei 22.000 Euro lagen, er aber durch den Erlass der Mehrwertsteuer rund 4.000 Euro einsparen konnte. Zudem erhielt er eine Förderung der Stadt Soest in Höhe von 1.000 Euro, wodurch sich die Gesamtkosten weiter reduzierten. Ein weiteres interessantes Detail der Anlage ist seine Fähigkeit zur „Notstromfähigkeit. Während die meisten PV-Anlagen standardmäßig bei einem Stromausfall ebenfalls ihren Betrieb einstellen, ermöglicht die Notstromfähigkeit, auch dann weiterhin Strom zu produzieren und zu nutzen, wenn das öffentliche Netz versagt – sei es durch Unwetter, technische Störungen oder andere unvorhersehbare Ereignisse. Diese Funktionalität, die bewusst eingerichtet werden musste, bietet den großen Vorteil, dass Haushalte im Notfall unabhängig bleiben und wichtige Geräte wie Kühlschrank, Heizung oder Kommunikationsmittel weiter betrieben werden können. Mit der wachsenden Bedeutung von Energieautarkie und der Sicherheit im eigenen Zuhause stellt die Notstromfähigkeit eine sinnvolle Ergänzung dar, die nicht nur Komfort, sondern auch ein Stück Souveränität in Krisenzeiten zurückgibt.

Im Rahmen der Veranstaltung konnten die Besucherinnen und Besucher auch einen Blick in den Keller werfen, wo sie den Stromspeicher und den Wechselrichter besichtigen konnten. Der Gastgeber beantwortete viele Fragen der Teilnehmenden und zeigte anschaulich, wie die Nutzung von Solarenergie im Alltag funktioniert.

Neben den technischen Einblicken bot die Solarparty eine angenehme Atmosphäre für den persönlichen Austausch. Bei Knabbersachen und Getränken diskutierten die Teilnehmenden über ihre eigenen Erfahrungen mit erneuerbaren Energien und tauschten Ideen aus. Unterschiede und Vorteile bei der Nutzung von Solarthermie gegenüber Solarstrom wurden genauso besprochen wie die Vorteile einer PV-Anlage bei einem späteren Kauf von Elektroautos oder der Umstellung auf Wärmepumpe. 

Auch ob Elektroautos zukünftig den stationären Speicher im Keller ersetzen und ergänzen können war Teil des offenen Austausches in denen sich viele der Anwesenden mit einbrachten. Trotz des unerwartet schlechten Wetters war die erste Solarparty daher für alle Teilnehmenden eine schöne und bereichernde Erfahrung in der neben der Wissensvermittlung auch genug Zeit für den persönlichen Austausch blieb. 

Der Verein Umschalten in der Energieversorgung e.V. plant bereits weitere Solarpartys in Soest, um das Thema noch stärker in der Region zu verankern. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die selbst Gastgeber einer Solarparty werden und ihre Photovoltaikanlage vorstellen möchten, sind herzlich eingeladen, sich beim Verein zu melden.

Kontakt für weitere Informationen: 
Umschalten in der Energieversorgung e.V.
E-Mail: tornau-opitz@freiligrathwall.de
Website: www.umschalten-soest.de

Stadt Soest
Am Vreithof 8
59494 Soest

Telefon:  02921 / 103-0
Fax:         02921 / 103-9999
E-Mail:    post@soest.de

Letzte Aktualisierung
14.10.2024 | 09:57 Uhr